5 Anzeichen dafür, dass Sie ein Hörgerät benötigen und warum Sie nicht zögern sollten
Ein schleichender Hörverlust bleibt oft lange unbemerkt - und dennoch beeinflusst er den Alltag erheblich.
Häufig sind es kleine Hinweise, die Betroffene zunächst ignorieren: ein überlauter Fernseher, Missverständnisse in Gesprächen oder das Gefühl, in Gruppen nicht mehr mitzukommen.
Je früher ein Hörverlust erkannt wird, desto einfacher ist die Versorgung. Wir zeigen Ihnen fünf typische Warnsignale und warum ein Hörtest der erste wichtige Schritt ist.
1. Sie bitten öfter um Wiederholungen
Wenn Sie regelmäßig Sätze wie "Wie bitte?" oder "Was hast du gesagt?" verwenden, ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass Ihr Gehör nachlässt. Besonders bei leisen Stimmen oder in lauten Umgebungen fällt es oft schwer, Gesprochenes vollständig zu erfassen.
Tipp: Hören Sie bewusst in Gesprächen zu. Wenn Sie öfter nachfragen müssen als früher, lohnt sich ein Hörtest.
2. Gruppengespräche oder Restaurantbesuche strengen an
In Gesellschaft, besonders bei Hintergrundgeräuschen, müssen Menschen mit Hörminderung oft extrem konzentriert zuhören. Das ist nicht nur anstrengend, sondern kann auch zu sozialem Rückzug führen, da man Gesprächen kaum noch folgen kann.
Tipp: Achten Sie darauf, ob Sie in solchen Situationen eher zuhören oder sich zurückziehen.
3. Der Fernseher ist deutlich lauter gestellt
Ein Klassiker: Partner oder Familienmitglieder beschweren sich, dass der Fernseher "viel zu laut" sei. Was für Sie normal klingt, kann für andere bereits unangenehm laut sein - ein typisches Zeichen für einen fortgeschrittenen Hörverlust.
Tipp: Vergleichen Sie Ihre Lautstärke-Einstellung mit denen anderer im Haushalt.
4. Hohe Töne verschwinden langsam
Vögel zwitschern, Blätter rascheln, eine Türklingel summt - hohe Frequenzen sind oft die ersten, die bei einem Hörverlust betroffen sind. Fehlen diese Töne, leidet nicht nur das Hörerlebnis, sondern auch die Sicherheit im Alltag.
Tipp: Fragen Sie sich, wann Sie das letzte Mal bewusst Naturgeräusche gehört haben.
5. Sie fühlen sich manchmal ausgegrenzt
Wenn das Hören schwerfällt. ist der Frust oft groß. Man fühlt sich übersehen oder nicht ernst genommen. Viele Betroffene ziehen sich zurück oder meiden bestimmte Situationen ganz. Hörverlust kann so auch die seelische Gesundheit beeinflussen.
Tipp: Nehmen Sie Veränderungen in Ihrem Sozialverhalten bewusst wahr. Sie können ein indirektes Warnsignal sein.
Fazit: Früh erkennen - Lebensqualität bewahren
Ein Hörverlust ist nichts, wofür man sich schämen muss. Er ist ganz natürlich und betrifft Millionen Menschen.
Moderne Hörgeräte sind dezent, leistungsstark und individuell anpassbar. Bei Hörakustik Leitert in Heidelberg beraten wie Sie diskret, ausführlich und unverbindlich.
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Gesundheitliche Folgen einer Hörminderung
Forscher fanden Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für:
> Einschlafstörungen
> eine Minderung des Selbstwertgefühls und erhöhte Unsicherheit
> zu spätes Erkennen von Gefahren, häufige Stürze sowie eine schlechtere körperliche Fitness
> vermehrten Stress (kann wiederum unter anderem zu Bluthochdruck, Burn-Out und Hörsturz führen)
> soziale Isolation
> Depressionen
> eine eingeschränkte Merkfähigkeit und ein beeinträchtigtes Lernvermögen sowie eine verringerte Leistungsfähigkeit
> Gedächtnisstörungen bis hin zur Demenz (Erkrankungen treten oft früher und häufiger als ohne Hörminderung auf)
> Angststörungen
(Quelle: Spektrum HÖREN, Ausgabe Nr.6 11/12 23)
Wie beeinflusst ein Hörverlust die Entwicklung einer Demenz?
Zahlreiche Studien zeigen die Entwicklung einer Demenz im Zusammenhang mit einem Hörverlust auf. Bei den verschiedenen Studien wurden sowohl SeniorInnen mit als auch ohne Hörverlust über mehrere Jahre untersucht. Das Ergebnis der Studie der Universität Leizpig* ist, dass Menschen mit einem Hörverlust eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer Demenz haben. So ist das Risiko bei Personen mit einer Hörminderung schätzungsweise doppelt so hoch, daran zu erkranken.
Die Ursache des Zusammenhangs zwischen einer Schwerhörigkeit und der Demenz ist bislang noch nicht abschließend erforscht und bedarf weiterer Untersuchungen. Allerdings wird ein Zusammenhang mit der allgemeinen Pathologie vermutet, sodass Menschen mit Hörverlust oftmals auch eine Demenz entwickeln. Eine mögliche Ursache könnte außerdem sein, dass Menschen mit einer Hörminderung deutlich mehr Gehirnleistung für das Umwandeln von Geräuschen in nützliche Informationen benötigen. Hinzu kommt, dass Personen, die an einer Schwerhörigkeit leiden sich meist gesellschaftlich zurückziehen. Dadurch führen sie seltener Gespräche und isolieren sich. Auch die gesellschaftliche Isolation ist ein bekannter Risikofaktor für die Demenzerkrankung. Die Folge der Isolation ist der Mangel an Reizen, welcher dazu führt, dass das Gehirn nicht mehr genug gefordert wird.
All diese Punkte können im höheren Alter eine Demenz begünstigen, daher ist die Prävention vor allem bei Menschen mit einer Hörminderung besonders wichtig. Zuallererst ist die regelmäßige Kontrolle des Gehörs ein grundlegender Schritt. So kann der Hörverlust frühzeitig erkannt und entsprechend mit dem Tragen eines Hörsystems ausgeglichen werden. Dies führt dazu, dass Hörgeschädigte wieder aktiver am Leben teilhaben. Wichtig hierbei ist allerdings die ausführliche Beratung und ideale Anpassung der Hörsysteme für ein optimales Hörempfinden. Weitere Maßnahmen zur Vorsorge sind zudem der Gehörschutz, damit ein Hörverlust im besten Fall gar nicht erst entsteht sowie die Erhöhung körperlicher und geistiger Aktivität, um das Gehirn regelmäßig zu trainieren.
Anhand dieser Handlungen können die Risikofaktoren für die Entstehen einer Demenz gemindert werden. Daher ist es von hoher Bedeutung, dass PatientInnen eine entsprechende Beratung erhalten, um die nötigen präventiven Maßnahmen durchzuführen.
Quelle: Universität Leipzig - „Do self‐reported hearing and visual impairments predict longitudinal dementia in older adults?“ 18.03.2021
mit freundlicher Genehmigung der IAS, www.individualakustiker.de